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Autor: Lukas Buschkühl
Chin Ups und Pull Ups sind die Grundübungen für den vertikalen Zug im Krafttraining. Doch welche der beiden Übungen ist für deine Ziele die richtige? Zunächst einmal die Unterscheidung:
Alle in diesem Artikel beschrieben Punkte gelten auch dann, wenn du die Übung nicht an der Stange sondern stattdessen am Kabelzug ausführst.
Man spricht dann von Latzug im Untergriff und Latzug im Obergriff.
Die Griffunterschiede haben direkte Auswirkungen auf die beanspruchten Muskeln und die Ausführung:
Beide Übungen trainieren die hintere Schultermuskulatur und Muskulatur des mittleren und oberen Rückens, insbesondere den Latissimus dorsi, den Teres major, den Rautenmuskel sowie den unteren und mittleren Trapezmuskel.
Der Klimmzug im Neutralgriff, auch genannt Hammergriff, ist eine Mischung aus dem Chin Up und dem Pull Up. Diese Übung trainiert den Bizeps und den Brachioradialis gleichermaßen.
Beim Golferarm schmerzt der Ansatz der Sehnen im Innenbereich des Ellenbogens. Die Schmerzen treten insbesondere beim Beugen des Handgelenks auf und es fällt schwer, kräftig zuzugreifen oder die Faust zu ballen. Die Schmerzen treten oft auch nachts auf und stören den Schlaf.
In der Regel trifft es Menschen, deren Unterarmmuskulatur überlastet ist. Das kann beispielsweise durch die Schlagbewegung im Golf passieren. Daher der Name, obwohl die Beschwerden bei den meisten Menschen durch andere Belastungen entstehen.
Der Chin Up führt bei vielen Menschen, insbesondere Männern, schnell zum Golferarm. Sobald die charakteristischen Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens auftreten und insbesondere bei Chin Ups und Curls Schmerzen verursachen, solltest du sofort reagieren und die Übungen wechseln.
Falls du die Schmerzen eine Weile ignoriert hast und weiter in den Schmerz hinein trainiert hast, wirst du die Übungen für den Heilungsprozess sogar für zwei bis sechs Wochen komplett aus deinem Trainingsplan streichen müssen
Sobald die Schmerzen durch das Wechseln der Übungen wieder verschwinden, aber innerhalb kurzer Zeit wiederkehren, sobald du wieder zu den vorherigen Übungen wechselst, solltest du deinen Plan dauerhaft umstellen. In diesem Fall kannst du davon ausgehen, dass deine individuelle Anatomie so beschaffen ist, dass der Chin Up immer wieder einen Golferarm verursachen wird, was deinen Trainingsfortschritt insgesamt sehr negativ beeinflussen wird. Klimmzüge im Neutralgriff oder Obergriff sind in diesem Fall die bessere Option für dich.
Welche Übung für dich besser ist, hängt von deiner individuellen Zielsetzung und Anatomie ab.
Anstatt dich für eine der beiden Übungen zu entscheiden, kannst du beide oder alle drei Versionen fest in dein Training integrieren.
Mehr Variation im Plan sorgt nach aktuellen Vermutungen in der Sportwissenschaft dafür, dass sich die Belastung besser über den Körper verteilt und das Risiko einer Überlastung gesenkt wird.
Zudem haben die meisten Menschen mehr Spaß an einem Trainingsplan, der mehr Variation beinhaltet. Das gilt aber nicht für jeden und falls du mit einer festen Routine mit möglichst wenig Variation besser fährst, dann solltest du dich stattdessen auf eine der Variationen festlegen.
Viel Erfolg!